Schönhagen

Flugplatz
Flugplatz

Schönhagen, gelegen im "Nuthe - Nieplitz-Dreieck" findet sich im Jahre 1372 seine erste urkundliche Erwähnung. Der Ort, geprägt durch seinen märkischen Dorfcharakter, liegt in ruhiger Lage zwische den Flüssen "Nuthe" in östlicher und "Nieplitz" in westlicher Richtung.

Das "Nuthe - Nieplitz-Dreieck" wird Besitz des Albrecht dem Bären und dem Erzbischof Wichmann von Magdeburg.

1300
Heidenreich von Trebbin erscheint in Urkunden als Besitzer der Stadt und Burg. Er verlässt sie wüst und errichtet eine neue Burg in Blankensee.

1340
Amtliche Belehnung des Besitzes und damit "Kursächsische Enklave" in der Mark Brandenburg.

1372
Erste urkundliche Erwähnung des Ortes "Schönhagen" - eingepfart zu Trebbin.

1388
Eine kursächsische Familie von Thymen wird Besitzer von Dorf und Schloss Blankensee mit den Gutshöfen Stangenhagen, Schönhagen, Löwendorf, Glau, Mietgendorf u.a. im Nuthe-Nieplitz-Dreieck.

1400-1600
Die Erblinie derer von Thymen erweitern und festigen ihre Machtstellung im Gebiet. Sie besetzen weltliche und kirchliche Ämter.

1615
Schadensfeuer zerstören zwei Gutshöfe und mehrere Wohnstätten, später zwei Meiereien und Viehställe des Thymischen Besitzes.

1618-1648
30jähriger Krieg: Schwedische Horden besetzen das Gebiet im Thymischen Winken - zerstören und plündern die Dörfer- Gutshöfe und Schlösser bleiben verschont. Schönhagen ist wüst. Schloss Blankensee, ein Holzfachwerkbau, brennt ab.

1738 / 40
Errichtung eines neuen, zweigeschossigen Schlosses im märkischen Land-Barockstil durch Christian-Wilhelm von Thymen.

1740
Soldatenkönig Friedrich-Wilhelm I von Preußen bezeichnet den Thymischen Winkel als "Impertance", weil dessertierte "Lange Kerls" hier Unterschlupf finden.

1745
Das Thymische Rittergut Schönhagen umfasst 505 ha Land. Der Gesamtbesitz hat 2500 ha Ackerland, 10 ha Wald sowie 500 ha Seen und Flussläufe.

1815
Nach dem Wiener Kongress - Sieg über Napoleon- wird der Thymische Winkel als sächsische Enklave beseitigt und Brandenburg-Preußen angegliedert.

1832
Schönhagen zählt 136 Seelen - Bauern, Kossäthen und Gutsarbeiter.

1849
05.Mai - Feuerbrunst in Schönhagen - Wohnhäuser und Scheunen brennen durch Blitzeinschlag und Funkenflug nieder.

1853
Ein Hauptmann a.D. Steinäcker pachtet die Rittergüter Schönhagen und Ahrendorf.

1856
Streitigkeiten, Gerichtsprozesse mit Behörden und Bauern führen zur Aufhebung der Pachtwirtschaft des Hptm. A.D. Steinäckers.

1864
Ein Schadensfeuer zerstört am 28.Oktober die Gutshofziegelei, drei Wohnhäuser und Viehställe.

1895
Am Ritterberg wird ein neues Schloss erbaut. Die Besitzer wechseln. In den 20iger Jahren gehört das Schloss dem jüdischen Zeitungsverleger Mosse. Er wird Anfang der 30iger Jahre von den Nationalsozialisten enteignet.

1900
Der Flugpionier Hans Grade baut an der Chaussee nach Blankensee eine Flugzeugbaracke und erprobt seine Fluggeräte für die Wasserung auf dem Blankensee. Die Großagrarier von Thymen verkaufen infolge Zahlungsunfähigkeit Schloss und Gutsbesitz an die "Deutsche Ansiedlungsgemeinschaft GmbH Berlin.

1914-18
I. Weltkrieg - Das Kriegsdenkmal inmitten des Dorfes Schönhagen trägt die Namen der Gefallenen des Dorfes.

1921
Schönhagen - derzeit 180 Einwohner - erhält elektrischen Stromanschluss.

1936/37
Am östlichen Rand von Schönhagen wird ein Flugplatz mit Gebäuden für eine Fliegerschule des NSFK geschaffen. Bis 1945 werden Flugschüler für die Luftwaffe ausgebildet. Im April/Mai 1945 werden die Anlagen zerstört.

1937 - 1945
Schloss und Gutsgebäude am Lankenberg, im Besitz der Firma Feistel, werden zu einer Munitionsfabrik ausgebaut. Nach dem Krieg Ausbildungsstätte für Lehrlinge des Gartenbaus, werden im weiteren bis 1978 hier Familien unterbracht. Derzeit dem Verfall preisgegeben,

1952
Beginn der Vergenossenschaftlichung der Landwirtschaft.

Bis 1954
Wird auf dem Flugplatz des NSFK eine Flugsportschule der FDJ, später GST, errichtet. Die Flugschule diente bis Herbst 1989 der Aus- und Weiterbildung von Flugzeugführern/Piloten der LSK/LV der damaligen NVA.

1945-1989
Das Schloss am Ritterberg in Schönhagen wird Kindergarten, später Weiterbildungsstätte für Pädagogen des ehemaligen Bezirkes Potsdam.

1989/90
Die Fliegerschule der GST erhielt nach der Wiedervereinigung eine neue Zweckbestimmung: Flugsportzentrum für alle am Flugsportinteressierten Segel- und Motorflug Enthusiasten Deutschlands.

1991
Der Flugplatz erhält den Status eines Verkehrslandeplatzes des Bundeslandes Brandenburg. Durch die Erschließung der Umgegend als Naturschutzgebiet eröffnet sich für Schönhagen der friedliche Tourismus. Wanderwege wurden angelegt. Bau eines Wasserwerkes in Schönhagen.

1993/94
Anschluss des gesamten Ortes an das zentrale Trinkwassernetz.

1996
Verschönerung des Dorfes durch die Neugestaltung des Dorfplatzes, Neubau eines Gehsteiges/Schulweg sowie einer modernen Straßenbeleuchtung.